Schlagersänger Roland Kaiser („Santa Maria“) erobert mit 73 Jahren die große Leinwand. Am Donnerstagabend fand in Münster die Weltpremiere seines Films „50 Jahre Roland Kaiser – Ein Leben für die Musik“ statt. Gemeinsam mit Kolleginnen, Freunden und seiner Familie feierte der Musiker den besonderen Moment. Ab dem 21. Oktober wird der Film deutschlandweit in den Kinos zu sehen sein. Zahlreiche Fans waren vor Ort und begrüßten den Künstler mit Sprechchören.
„Das kann man sich nicht erträumen“
Der 73-Jährige zeigte sich sichtlich überrascht vom großen Andrang. Eigentlich habe er erwartet, „schön ruhig“ ins Kino gehen zu können, sagte Kaiser – wobei sein Lächeln deutlich machte, dass ihn der Zuspruch doch freute. Zu Beginn seiner Karriere vor rund 50 Jahren habe er nie gedacht, dass sein Weg einmal zu einem eigenen Kinofilm führen würde. „Das kann man sich nicht erträumen“, so der Sänger.
Ein Film über 50 Jahre Musikgeschichte
Der Dokumentarfilm wurde während Kaisers Tournee im vergangenen Jahr gedreht. Kameras begleiteten ihn dabei auf und hinter der Bühne. Mit eindrucksvollen Konzertaufnahmen und eindringlichem Sound bietet der Film den Fans eine neue Perspektive auf die Shows des Schlagerstars. Zahlreiche Backstage-Szenen und Gespräche – unter anderem mit Maite Kelly – versuchen, das Phänomen Roland Kaiser zu beleuchten.
Vom Newcomer zum Schlageridol
Seit seiner ersten Single „Was ist wohl aus ihr geworden“ im Jahr 1974 zählt Kaiser zu den ganz Großen der deutschen Schlagerwelt. Über Jahrzehnte hinweg entstanden Evergreens wie „Joana“, „Santa Maria“ oder „Sieben Fässer Wein“. Selbst nach einer Lungentransplantation 2010 feierte er wenige Monate später ein beeindruckendes Comeback. Der gebürtige Berliner, der heute in Münster lebt, begeistert noch immer Hunderttausende bei seinen Konzerten.
Die Familie an seiner Seite
Bei der Premiere stand ihm auch seine Tochter Annalena Keiler zur Seite. Für sie sei der Abend ein sehr emotionaler Moment gewesen: „Allein hier in diesem Kino zu stehen, wo ich als Kind oder als Jugendliche immer hingegangen bin – und jetzt wird hier Papas Kinofilm präsentiert. Das ist extrem bedeutend für uns“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.
„Ein ganz witziger Typ“
Annalena Keiler verriet, dass ihr Vater anders sei, als viele ihn wahrnehmen. „Er wirkt ja manchmal auch sehr konservativ und steifer, als er eigentlich ist“, erklärte sie. Daran habe wohl auch sein klassischer Auftritt im Anzug Anteil. „Das ist aber falsch. Mein Vater ist total locker und ein ganz witziger Typ.“ Trotzdem müsse er seine Garderobe nicht ändern: „Ich liebe seine Anzüge“, sagte sie. Sie habe ihm sogar geraten, zur Premiere einen Smoking zu tragen – „aber er wollte nicht. Ich bin ein bisschen sauer.“