Es
ist vollbracht! Mein neues Album „Anders ist gut“ ist eingesungen, aufgenommen
und abgemischt. Ich bin wahnsinnig stolz darauf und glücklich darüber, endlich
ein Werk geschaffen zu haben, welches mich zu hundert Prozent widerspiegelt,
zeigt wie ich bin, erzählt, was ich denke und meine Gefühle hörbar macht. Durch
die ständigen Parallelen zu meinem Leben ist „Anders ist gut“ das
authentischste Album meiner Karriere. Die Arbeit mit meinem neuen und eigenen
Management brachte eins meiner wichtigsten Werke hervor. Sicherlich werden
einige sagen, dass es das Mutigste Album ist, hört es sich doch so anders als
erwartet an, und das ist gut. Mein Wunsch, mich selbst mehr einzubringen und
die Künstlerin Michelle mit meinem ICH komplett auszufüllen, wurde bereits am
Ende der Tour zu meinem letzten Album buchstäblich sichtbar. Ich schminkte mich
auf der Bühne ab, und zeigte mich real und authentisch, so wie jede Frau zu
Hause am Abend vor ihrem Spiegel. Es gibt eben einen Unterschied zwischen der
Maske die das Gesicht verdeckt und der natürlichen Ausstrahlung, die unter dem
MakeUp schlummert. Ich habe mich nie verstellt, und ich möchte mehr denn je
Natürlichkeit und Echtheit zeigen. Und ich beschloss, dass meine nächste Platte
diesen Wandel auch inhaltlich spiegeln soll.
Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich auf
der braunen Couch im Kontrollraum der legendären Hansa Studios an der Grenze
zwischen Berlin-Mitte und Kreuzberg. Gerade hatte ich kurz das Gefühl, David
Bowie würde mir über die Schulter schauen. Gänsehaut. Er sang hier genauso wie
z.B. U2, Depeche Mode und Herbert Grönemeyer. Ihr Geist ist allgegenwärtig,
vielleicht haben sie auch auf dieser Couch gesessen. Cooler geht’s wirklich
nicht! Und während ein Tontechniker leise am gegenüberliegenden Mischpult
herumschraubt, läuft im Radio „Nicht verdient“, der Song, den ich mit Matthias
Reim aufnahm. Im letzten Jahr ging die Nummer durch die Decke und ich bekam
jede Menge Post von ganz jungen Fans, die mich bis dahin überhaupt nicht auf
dem Schirm hatten. In ihren Köpfen existierten die alten, überflüssigen Grenzen
zwischen Schlager und Pop nämlich noch nie.
Es gibt reichlich Leben auf der Platte:
nachdenkliches, melancholisches, etliche ermutigende, tröstende, Party- ,
verständnisvolle und ausgelassen schöne Momente. Vor allem aber lasse ich
meiner Menschenliebe freien Lauf. Es würde mich freuen, wenn man sich von den
Songs umarmt und angespornt fühlt, ganz gleich wie anders man sich fühlt.
„Anders ist gut“.