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Tanja Lasch: „Die Liebe ist erloschen“

Wenn Tanja Lasch über ihre Musik spricht, wird schnell klar: Ihre Songs entstehen nicht aus heiterem Himmel, sondern aus dem echten Leben. Es geht um Alltagssituationen. Außerdem beobachtet sie gerne Menschen wenn ich zum Beispiel in einem Cafè sitzt. „Die Leute haben sich nichts mehr zu sagen, weil jeder auf sein Handy starrt, fallen mir sofort Textzeilen zum Thema ein, dass die Liebe erloschen ist.“

Mal sind es Alltagsszenen, mal Träume mitten in der Nacht oder Schlagzeilen in der Zeitung – ihre Kreativität kennt viele Wege. „Ich träume von Textzeilen, manchmal wache ich nachts auf und schreibe diese auf“, erklärt Tanja Lasch im Interview mit dem Onlineportal Schlagerpuls.com

Warum sie ihre eigenen Songs schreibt

Obwohl es in Deutschland viele begabte Texter gibt, wählt Tanja oft den direkten, persönlichen Weg:
„Es reizt mich tatsächlich nicht, meine eigenen Songs zu schreiben. … Aber letztendlich habe ich immer gesagt: Wenn mir etwas angeboten wird, dann muss es so sein, als wenn ich den Song irgendwo selbst erlebt habe bzw. dass es mein eigenes Ich wäre. … Denn das ist zu 100% Tanja Lasch und niemand anderes.“

Für sie ist das Authentische das größte Geschenk, das ein Sänger dem Publikum machen kann.

Schreiben für andere – eine Ehre

Dass sie nicht nur sich selbst, sondern auch anderen Künstlern Worte schenkt, macht Tanja stolz:
„Für andere Kollegen schreiben zu dürfen, ist für mich ein ganz tolles Gefühl. … Dass ich zum Beispiel für Ireen Sheers letztes Album fünf Songs schreiben durfte, ist für mich absolut mit Ehrfurcht verbunden, weil diese Frau so eine Karriere gehabt hat.“ Man spürt: Hier steckt Dankbarkeit und ehrlicher Respekt in jeder Zeile.

Kindheitserinnerungen unterm Dach

Manche Songs entstehen aus Momentaufnahmen – andere aus Erinnerungen. So wie „Unterm Dach“:
„Der Song ‚Unterm Dach‘ ist absolut einer meiner Favoriten, weil ich wie gesagt sehr gerne in Bildern schreibe. … Wenn ich dann in diese Straße zurückkomme, in der ich lange lebte, wo mein Sohn geboren ist, eine Ehe entstanden aber auch zerbrochen ist, … sind sofort Bilder in meinem Kopf da. Eben auch aus meiner Kindheit.“ Es ist eine Einladung an ihr Publikum, selbst in alten Erinnerungen zu blättern – so wie sie in den Fotoalben ihrer Eltern.

Paris – mehr als die Stadt der Liebe

Mit „Paris ist auch nur eine Stadt“ geht Tanja bewusst einen untypischen Weg:
„Paris wird immer nur als Stadt der Liebe dargestellt, aber nie als die Stadt der Trennungen und Trauer. … Ich wollte Paris mal entzaubern, weil der schönste Ort auf dieser Welt nichts ist, wenn man ihn nicht mit seinen Liebsten erleben kann.“Ein Song, der mutig fernab von Klischees erzählt.

Von „Plattenspieler“ bis „Die schönsten Farben“

Dass sie ihre Geschichten weiterdenken möchte, zeigt sich in „Die schönsten Farben“ – der Fortsetzung des beliebten Hits „Der Plattenspieler“: „Der Plattenspieler ist mit meine stärkste Livenummer … Das hat mich dazu inspiriert, eine Fortsetzung zu schreiben. … Denn: Was ist das Alter? … Im besten Fall sagt man sich dann, ‚wir machen einfach, was uns gefällt. Jetzt blühen wir nochmal so richtig auf‘.“

Ein Lied, das ans Herz geht

Besonders intensiv ist für Tanja ein anderer Song: „Der Song, der mir am meisten ans Herz geht, ist wirklich ‚Ein bisschen mehr leben‘. … In dieser sitzt ein älterer Mensch am Tresen, der begreift, dass er vieles im Leben falsch gemacht hat. … Und dieser Mensch antwortet: ‚Ein bisschen mehr Leben wäre jetzt schön‘.“

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