Jay Khan ist in der Welt des Schlagers längst angekommen. Früher war er Kopf der Boygroup US5 – eine Zeit, über die er auch in seiner Autobiografie schreibt. Darin berichtet er darüber, wie sein damaliger Musikmanager Lou Pearlman ihn sexuell belästigt haben soll.
Manager hatte dunkle Seite
„Ich habe Lou Pearlman viel zu verdanken, er hat mir die Chance meines Lebens gegeben. Aber er hatte auch eine dunkle Seite. Die Wahrheit ist, dass Lou mir gegenüber sexuell übergriffig wurde. Und ich glaube, dass ich nicht der einzige junge Sänger war, dem er sich körperlich genähert hat”, erklärt Jay Khan im Interview mit BILD. Lou Pearlman sein von Beginn auf Jay Khan fixiert gewesen und sah in ihm ein Lustobjekt.
Vorliebe für junge Männer
Jay Khan weiter: “Dass Lou eine Vorliebe für junge Männer hatte, war mir früh klar. Dass er viele von uns manipulierte und seine Machtposition ausnutzte, war nicht in Ordnung.“
Es habe damit begonnen, dass der Manager ihn gebeten hat, seinen Oberkörper freizumachen, um seinen Muskelaufbau zu begutachten – unter dem Vorwand, dass ein durchtrainierter Körper Grundvoraussetzung für seine Schützlinge sei. “Er befühlte meine Arme und meine Brust. Zudem wollte er mich regelmäßig nach meinen Work-outs massieren, was ich zuließ, obwohl es mir unangenehm war.“
Khan lebte in Manager-Villa in Florida
Zu dieser Zeit habe Khan während der Entwicklungsphase von US5 oft in der Villa des mächtigen Plattenbosses in Florida gewohnt. An dem Tag an dem der Manager eine Grenze überschritt wurde Jay Khan von ihm morgens angerufen mit der Bitte ins Schlafzimmer zu kommen. “Als ich im Unterhemd den Raum betrat, lag Lou im Bett in seinem Kimono, was ich befremdlich fand. Er bat mich, sich neben ihn zu setzen. Lou schaute mich an und sagte: ‚Weißt du, wie stolz ich auf dich bin.’ Dann umarmte er mich und wollte mich zu sich in seine großen Kissen ziehen.“
Khan weiter: „Auf einmal spürte ich seine Hand an meinem Schritt. Ich war schockiert und zog sofort sein Handgelenk weg. Dann lag sein Kopf unter meinem Kinn und er küsste meine Brust. Das war zu viel für mich! Ich stand auf und sage zu ihm: ‚Nein, nicht mit mir!’“
Daraufhin habe der Manager es wie ein Spiel abgetan. “Das war es aber nicht. Heute würde ich sagen: Er hat eine Form von sexuellem Missbrauch betrieben.“
Manager im Gefängnis gestorben
Weiter körperliche Annäherungen von Seiten Pearlmans habe es nach dem Vorfall nicht gegeben. Zu einer Stellungnahme des Mangers kam es nicht mehr. Lou Pearlman starb 2016 an einem Herzinfarkt im Gefängnis. Dort saß er eine Haftstrafe wegen Betrugs ab.