Jay Khan erlebt auch heute noch regelmäßig Mobbing – vor allem im Internet. In seinen sozialen Medien tauchen bis heute hasserfüllte Kommentare auf. Besonders verletzend sind für ihn homophobe Beleidigungen, die sich immer wieder wiederholen. „Schwuchtel, Gay Khan – das ist nach wie vor die Norm“, erklärt der Musiker exklusiv im Interview mit Schlager Radio .
Zwar sei die Flut an Leiden nicht mehr so enorm wie noch vor einigen Jahren, dennoch würden solche Nachrichten immer wieder seinen Alltag belasten. „Man liest Dinge, die sitzen einfach tief. Und selbst wenn es nur ein einzelner Kommentar ist – er trifft dich“, beschreibt Khan.
Die Wurzeln des falschen Bildes
Den Ursprung dieser Anfeindungen sieht Jay Khan vor allem in seiner Zeit im Dschungelcamp vor rund 15 Jahren. „Damals wurde ich vor einem Millionenpublikum diffamiert – dargestellt als jemand, der gar nicht er selbst ist, sondern nur etwas vorgibt“, erinnert sich der 41-Jährige.
Genau diese Darstellung habe sich in den Köpfen vieler Zuschauer festgesetzt und sein Image über Jahre hinweg bestimmt. „All das hat ein vermeintliches Bild erschaffen, das mit der Wahrheit nichts zu tun hat. Und dieses Bild verfolgt mich bis heute.“
Stempel fürs Leben
Besonders schnell sei dabei, dass sich ein solches öffentliches Urteil nur schwer korrigieren lasse. Khan: „Wenn dir einmal so ein Stempel aufgedrückt wird, bist du ihn kaum noch los. Das wirkt bis in die Gegenwart nach.“
Auch wenn er gelernt habe, mit der Kritik umzugehen, bleibt die seelische Belastung groß. „Es ist nicht leicht, sich ständig gegen Klischees und Vorurteile behaupten zu müssen – aber man muss stark bleiben.“
Ein Sänger kämpft um seine Wahrheit
Trotz allem will Jay Khan den Hass nicht gewinnen lassen. Er erzählt seine Geschichte, um klarzustellen, wer er wirklich ist – und um sich gegen die jahrzehntelangen Anfeindungen zu wehren. „Natürlich hat mich diese Zeit geprägt, aber sie hat mich auch stärker gemacht. Aufgeben kommt für mich nicht in Frage.“