Matthias Reim hat nach eigenen Worten aufgeräumt – in seinem Haus in Stockach, in seinem Studio, in seinem Leben. «Mir stand so viel im Leben rum. Aus meinem Haus habe ich gemeinsam mit Kumpels sechs ganze Lkw-Ladungen Müll geschleppt. Zeug, das ich seit Jahren nicht mehr angefasst habe. Und das tat so gut», sagt der Schlagersänger. Jetzt herrsche Ordnung und Struktur – und das mache ihn kreativ. «Das gefällt mir», sagt der «Verdammt, ich lieb‘ Dich»-Star.
Im Studio von Reim sieht es nun also anders aus – nicht zum ersten Mal, wie der 66-Jährige verriet: «Ich baue da immer wieder vor jedem neuen Album um, hole mir neue Instrumente, weil ich neue Inspiration brauche.»
Am 26. April erscheint nun das neue Album «Zeppelin». Im Angebot hat Reim darauf 16 neue Songs. Den Anfang macht das Lied «Der doch nicht», in dem der Neue der Ex Tricks überführt wird. Weitere Stücke tragen die Namen «Dieses Herz», «Radio» oder «Ich geb alles».
Mit der neuen Musik will Reim auch seine Vielseitigkeit zeigen. Geholfen habe ihm beim Erarbeiten der Platte das Aufräumen im Kopf, sagte der im hessischen Korbach geborene Reim. «Ich habe mir darüber Gedanken gemacht, welche Musik und Stilistik ich machen will. Da bleibe ich ein Kind der Siebzigerjahre – also viele klassische Rockelemente.»
Eigenen Angaben zufolge hat Reim im Laufe seiner Karriere über zwanzig Alben und mehr als 750 Titel veröffentlicht. An der neuen Platte habe er gemeinsam mit einem Team insgesamt eineinhalb Jahre gesessen. Am liebsten puzzle er die Liedschnipsel dann abends allein in seinem Studio zusammen. «Beim Zusammenbringen sitze ich sehr, sehr gerne allein in meinem Studio. Ich bin kein Fernsehgucker, damit vertreibe ich mir den Abend.»
Mit einem Album gebe er stets ein Stück von sich, jedes sei immer das Beste vom Reim, sagte der Sänger. Im Nachhinein höre er immer Dinge, die besser hätten gemacht werden können. «Man entwickelt sich ja immer weiter. Gleichzeitig glaube ich, dass meine Fans diese Entwicklungen gar nicht unbedingt hören. Das höre nur ich. Die anderen hören einfach mich.»
Mit 66 falle es dem Familienvater jedoch langsam schwer, in die Zukunft zu schauen. «Was kommt da noch? Ich werde sicher langsamer, muss weniger machen. Also genieße ich das Hier und Jetzt, wo ich die Kraft spüre, die Lust habe Musik zu machen und auf der Bühne zu stehen.»