Start Gesundheits-Tipps von Daniela Kielkowski Säfte – Gesundes Elixier oder Zuckerfalle?

Säfte – Gesundes Elixier oder Zuckerfalle?

Als Ernährungsmedizinerin werde ich häufig gefragt, ob Säfte eine gesunde Ergänzung zur Ernährung darstellen. Die Antwort ist – wie so oft – differenziert.

Die Vorteile von Säften

Frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte liefern eine konzentrierte Menge an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Vitamin C aus Orangensaft unterstützt beispielsweise das Immunsystem, während Karottensaft reich an Beta-Carotin ist, das der Körper in Vitamin A umwandelt. Auch Antioxidantien aus Beeren- oder Granatapfelsaft können helfen, zellschädigende freie Radikale zu neutralisieren. Besonders bei Menschen, die Schwierigkeiten haben, ausreichend frisches Obst und Gemüse zu essen, können Säfte eine praktische Ergänzung sein.

Die Nachteile von Säften

Trotz dieser Vorzüge dürfen wir die Schattenseite nicht ignorieren. Obstsaft enthält – selbst wenn er frisch gepresst ist – viel Fruchtzucker. Dieser geht schnell ins Blut, da die Ballaststoffe der ganzen Frucht fehlen. Das kann zu Blutzuckerspitzen führen, die langfristig das Risiko für Übergewicht, Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes erhöhen. Außerdem sättigen Säfte deutlich weniger als feste Nahrung: Ein Glas Apfelsaft enthält den Zucker von zwei bis drei Äpfeln, ohne dass der Kauvorgang oder Ballaststoffe für ein Sättigungsgefühl sorgen. Industriell hergestellte Säfte können zusätzlich Konzentrate, Aromastoffe oder zugesetzten Zucker enthalten, was den gesundheitlichen Wert weiter mindert.

Fazit

Säfte sind weder per se „gesund“ noch „ungesund“. In Maßen genossen – am besten frisch gepresst und vorzugsweise aus Gemüse oder gemischt mit Obst – können sie eine wertvolle Ergänzung sein. Wer jedoch täglich mehrere Gläser trinkt, überschreitet schnell die empfohlene Zuckermenge. Aus ernährungsmedizinischer Sicht ist es optimal, Säfte als gelegentlichen Genuss zu betrachten und den Großteil der Obst- und Gemüsezufuhr in unverarbeiteter Form zu sich zu nehmen. So profitieren wir von allen Nährstoffen – inklusive der so wichtigen Ballaststoffe.

Über Daniela Kielkowski

In ihrer Praxis „Körperkonzepte“ in Berlin-Charlottenburg behandelt die Ernährungsmedizinerin Menschen mit Gewichtsproblemen. „Viele Menschen erliegen dem Trugschluss, dass sie langfristig abnehmen, indem sie auf Nahrung verzichten“, erklärt die Ärztin. Zu ihr kommen Menschen, die schon etliche Hungerkuren und Diäten hinter sich haben und auf diese Weise ihren Stoffwechsel völlig durcheinandergebracht haben. Bei Daniela Kielkowski lernen die Patienten, wie sie durch richtiges Ernährungsverhalten ihren Stoffwechsel wieder in Fahrt bringen und erfolgreich, ohne sich zu quälen, abnehmen.